Mit einem Schwenkgrill wird das Fleisch gegart, indem sein Rost über dem Feuer hin und her geschwenkt und gedreht wird.
Der Mensch bereitet seit ca. 800.000 Jahren Nahrung über dem Feuer zu und der Schwenkgrill ist mit der ursprünglichsten Methode des Garens verwandt. Damals wurde das Fleisch aufgespießt über das Feuer gehalten und von allen Seiten langsam gegart.
Beim Schwenkgrill übernimmt dies das Rost. Es ist mit einer Kette, durch die sich die Höhe regulieren lässt, an ein dreibeiniges oder galgenähnliches Konstrukt angehängt. Sehr moderne Modelle haben, um das Drehen zu begünstigen, zwischen Kette und Rostaufhängung ein Kugellager.
Bekannt sind Schwenkgrills von Hüttenpartys, Ferienlagern etc.. Er ist überall da gebräuchlich, wo es Lagerfeuer gibt. In Deutschland ist Schwenkgrillen besonders im Hunnsrück, der Pfalz und im Saarland verbreitet, wobei das Saarland eine Hochburg des Schwenkgrillens ist. Es ist dort schon fast eine Hochkultur. Es gibt im Saarland einen speziellen Schwenkbraten und Schwenken ist so beliebt, dass der Journalist Georg Seitz es mit den Worten „der Mensch denkt… Gott lenkt… der Saarlänner schwenkt“ beschrieb. Der Spruch gehört mittlerweile zu den geflügelten Worten im Saarland.
Geschichte des Grillens
Schon die Römer benutzten spezielle Roste aus Metall für die Fleischzubereitung. Dies belegen Funde aus dem 4. Jahrhundert und machen die Römer zu den europäischen Vorreitern des Grillens.
Im Mittelalter war das Braten von Fleisch am Spieß die vorherrschende Methode. Diese Garmethode war jedoch dem Adel vorbehalten. Für das Bürgertum war die Zubereitung am Spieß zu kostspielig, weil das Fett ins Feuer tropfte und verloren ging. In den unteren Schichten wurde das Fleisch gekocht.
Die Spieße wurden im Laufe der Zeit perfektioniert. Der Drehspieß wurde Mitte des 14. zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Bereits damals gab es Versuche, ihn mit Tretmühlen oder mit Wasserkraft anzutreiben. Im 15. und 16. Jahrhunderts wurden die Spieße mechanisch und u.a. mit Windrädern, die durch heiße Luft in Gang gesetzt wurden, betrieben. 1803 erfand ein Franzose einen Bratspieß mit Dampfantrieb.
Braten ließen sich am Spieß sehr gut zubereiten, weil dort auch große Fleischstücke gleichmäßig gar und knusprig wurden.
Auf dem amerikanischen Kontinent entwickelte sich ebenfalls eine Grillkultur.
Die Indios in Südamerika garten das Fleisch auf einem in Wasser getränktem Holzgerüst langsam über dem Feuer. In der Sprache Taìno hieß dieses Holzgerüst buccan. Aus buccan wurde im Zuge der Kolonialisierung Amerikas das mexikanisch-spanische Wort barbacoa.
Das erste Mal schriftlich erwähnt wurde barbacoa 1519, womit jedoch das Fleisch, das in Gruben auf dem Gebiet des heutigen Mexiko gegart wurde, gemeint war. Die vorherrschende Garmethode in ganz Südamerika bis hin in die Karibik war zu der damaligen Zeit die schonende Zubereitung des Fleisches im Rauch. In Argentinien garen die Gauchos ihr Fleisch heute noch auf Eisenkreuze gespannt neben dem Feuer.
Aus barbacoa entwickelte sich schließlich der Begriff Barbecue, das auch heute noch die Zubereitung des Fleisches neben dem Feuer meint. Heutzutage wird zusätzlich ein geschlossener Grill benutzt. Barbecue breitete sich von Südamerika bis in die Südstaaten der USA aus, wo es am stärksten verbreitet ist, schwappte jedoch auch in den Rest der USA über.
Schwenken und seine Eigenschaften
Der Schwenkgrill steht in der europäischen Tradition und ist ein Mix aus braten am Spieß und grillen.
Weil das Fleisch unter Bewegung zubereitet wird, verbreitet sich die Wärme gleichmäßiger, das Fleisch verbrennt nicht so schnell und wird zarter. Außerdem entfaltet sich ein anderer Geschmack.
Es gibt Schwenkgrills über dem Lagerfeuer oder auch über stählernen Öfen mit Ascherost. Er kann mit Holzkohle oder Holz befeuert werden. Wahrscheinlich ist das Schwenken über dem Feuer geläufiger, weil die Lagerfeuer so gleichzeitig für die Essenszubereitung genutzt werden können. Dadurch ist es auch schneller. Bei einem Holzkohlegrill braucht die Glut ungefähr 30 Minuten bis mit dem Grillen begonnen werden kann.
Schwenkgrille sind normalerweise mannshoch, damit sie über der Feuerstelle angebracht werden können. Am häufigsten wird für das Feuer Birken-, Buche- oder Obstbaumholz benutzt. Eichen- oder Nadelholz kann den Geschmack beeinträchtigen, weswegen harzarmes Holz verwendet werden sollte.
Es gibt Meinungen, dass auf jeden Fall über dem Feuer geschwenkt werden sollte, weil das Fleisch „durchs Feuer gehen“ muss. Diese Methode eignet sich gut für Kurzgebratenes.
Allgemein ist die Zubereitung des Fleisches auf dem Schwenkgrill ein bisschen entspannter als auf normalen Grills, weil das Fleisch durch das Schwenken langsamer gart. Derjenige, der beim Schwenken für das Fleisch zuständig ist, auch Schwenker genannt, hat einen härteren Job. Denn kontinuierliches Schwenken ist sehr wichtig.