Heute habe ich einen Testbericht für Euch, auf den ich mich schon lange gefreut habe. Auf meiner damaligen Suche nach einem neuen Rost, bzw. auch zu einer Alternative zu meinem Gusseisenrost bin ich über die Grillgrates gestolpert. Die Grill Grate Roste werden auf der Hersteller-Webseite als der ultimative neue Rost beworben. Die neue Form in Kombination mit dem Aluminium soll folgende Vorteile gegenüber einem normalen Grill-Rost bringen:
Punkt 1: Die erzeugte Wärme-Energie wird durch die Konstruktion in Infrarot-Wärme gewandelt
Punkt 2: Grill Grates verhindern die Entstehung von Stichflammen (Flareups) und damit auch verbranntes Essen
Punkt 3: Das spezielle Aluminiumprofil sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung über die gesamte Grillfläche
Punkt 4: Die Wärmeleitfähigkeit ist besser als bei anderen Material (Aluminium 237 W/mK – Gusseisen 80 W/mK – Stahl 58 W/mK – Edelstahl (15 bis 42))
Punkt 5: Die Fleischsäfte werden vom Aluprofil aufgefangen und verdunsten darin. Die verdunstete Flüssigkeit soll so dem Grillgut wieder zugeführt werden
Punkt 6: Die Grillgrates sollen schönere Brandings erzeugen
So diese Punkte lassen wir nun einfach einmal im Raum stehen und sehen uns den Grill-Rost aus Alu einmal näher an:
Grundsätzlich sind die Grillgrates Aluprofilschienen mit einer Breite von 13,33 cm. Am Ende der Profile befindet sich eine Art von Nut und Feder System über welches sich die Schienen verbinden lassen. Der derzeitige Preis in Deutschland für eine einzelne Schiene liegt zwischen 19,90 Euro für eine Länge von 35 cm und 36,90 für eine Länge von 61 cm. Man kann die Grillgrates jedoch auch im Set kaufen.
Mein Testobjekt ist ein Set für einen 57er Kugelgrill, welches mit 120 Euro nicht ganz billig ist.
Geliefert wird das Grill Grate in einem normalen Karton:
Jedem Set liegt auch ein Grillgutheber dabei, welcher speziell auf die Zwischenräume des Alu-Profils abgestimmt ist. Mit dem Grill Grate Tool soll es möglich sein, das Grillgut auf eine sehr einfache Art und Weise zu wenden, da man direkt von unten das Grillgut anheben kann.
Hier nochmals ein Blick aufs Profil. Dieses ist anständig verarbeitet und im groben und ganzen sauber entgratet.
Wenn man danach sucht, kann man natürlich auch kleine Fehler wie einen nicht perfekten Grad an den äußeren Schnittkanten oder den einen oder anderen heißen Alu-Spritzer wie hier im Bild sehen. Aber diese Dinge kann man vernachlässigen.
Die Grillgrates werden direkt auf den vorhandenen Grillrost gelegt!
Das sieht dann bei meiner 57er Kugel so aus:
Leider verschenkt man dabei irgendwie etwas an Grillfläche! Denn links und rechts bleibt der alte Grill zu sehen. Wer einen eckigen Grill besitzt kommt da wohl besser davon! Der Verschnitt ist leider nicht groß genug um diesen sinnig nutzen zu können.
Kommen wir nun zur Testphase!
Testvorbereitung:
Die Kohle: Eine Mischung aus Heat Beads und Weber Steak House Kohle. Die Kohle wurde gleichmäßig verteilt.
Die Temperatur: Die Grill-Temperatur lag bei etwas über 310 Grad – gemessen mit meinem Maverick Thermometer auf Höhe des Fleischs.
Die Grillfläche: ca. 40 Prozent Dancook Edelstahl Rost zu ca. 60 Prozent Grillgrates (bedingt durch die Größe der Grill Grate Roste)
Das Grillgut: Zwei Porterhouse Steaks mit ähnlichen Voraussetzungen
Ich habe hier absichtlich das Porterhause gewählt, da dieses genügend Fett besitzt um „Stichflammen“ zu erzeugen. Bei einem Filet, bekommt man das nur selten hin! 😉 Und wir wollen ja die Grates auf alle angegebenen Punkte testen!
Da ich die Steaks gerne „rare“ esse, bleiben dem Fleisch gerade einmal zwei Minuten von jeder Seite um eine vernünftige Farbe anzunehmen!
Jetzt werden wir sehen, was die Grillgrates im Vergleich zu einem Edelstalrost leisten werden!
Und los gehts:
Die beiden 300 Gramm Steaks landen auf den verschiedenen Oberflächen am Grill:
Wie man hier ganz gut erkennen kann, gibt es schon nach ein paar Sekunden das erste kleine Feuer im Grill.
Einmal wenden …Bitte!
Hier muss ich sagen, das Fleisch auf dem normalen Grill hatte weniger Haftung als das Fleisch am Alu-Rost.
Aber es haben sich beide Stücke mehr oder weniger Problemlos abheben lassen.
Ich muss zugeben das Grill Grate Tool hat schon einen gewissen Scharm, wobei man dieses wohl auch nur bei richtig großen Fleischstücken verwenden kann. Ansonsten müsste man immer zu viel Platz zwischen dem Fleisch lassen um es richtig aufnehmen zu können.
Die Brandings sind auf beiden Stücken deutlich zu erkennen. Jedoch auch die Stichflammen welche immer wieder entstehen!
Unter den Grillgrates ist kein Feuer (Flareups) zu sehen – auf dem normalen Grill schon!
Betrachtet man sich jedoch die Fleischfarbe, muss ich gestehen – das Fleisch sieht auf dem Edelstahlrost schon irgendwie ansprechender aus! Man hätte nun vielleicht noch den Rost drehen müssen, damit man ein gleiches Muster auf beiden Fleischstücken erhält.
Jetzt kommen die Steaks noch etwas in den Ofen um nachzuziehen.
Hier das fertige Porterhouse Steak vom Grillgrate-Rost ….
Und hier das Steak vom normalen Edelstahl-Grillrost!
Wie würdet ihr bei der Optik entscheiden?
Für mich hat hier nun ganz klar der normale Rost die Nase vorne!
So sieht das Fleisch nun von innen aus!
Diesmal beginnen wir mit dem Steak vom Dancook-Rost:
..und das aufgeschnittene Fleisch von den Grillgrates:
Der Gargrad scheint annähernd gleich zu sein, doch auch hier hat meiner Meinung nach das Steak über der normalen Hitze der Kohlen die Nase vorne! Das Steak vom Grillgrate schaut einfach noch etwas „hell“ aus – wenn ich das mal so bewerten darf.
Klar – könnte man nun sagen, dann muss das Fleisch einfach länger am Grill Grate bleiben, aber dadurch würde man ja auch den Gargrad verändern, was ja beim Test nicht passieren sollte.
Kommen wir nun zur Verkostung:
Ich habe die Steaks für mich selbst verkostet und meine Frau hat sozusagen eine Blindverkostung gemacht, da sie nicht mitbekommen hat- welches Steak von welchem Grill-Rost stammt. Unser Ergebnis hat sich jedoch überschnitten und wir waren beide der Meinung, dass das Fleisch, welches am herkömmlichen Grillrost zubereitet worden ist, geschmacklich einen Tick besser schmeckt. Man merkt einfach das beim Porterhouse vom Edelstahlrost die Maillard Reaktion schon weiter vor geschritten war und sich weitere Aromen bilden konnten.
Fazit bei der Zubereitung eines relativ dünnen Porterhouse Steaks:
Der Edelstahlrost hat hier die Nase vorne. Es kam zwar zur Flammenbildung unter dem Fleisch, welche sich jedoch bei der recht kurzen Garzeit von 2 Minuten pro Seite nicht wirklich ausgewirkt hat. Kaum waren die Flammen da, musste das Fleisch eh schon gewendet werden. Das Geschmackserlebnis war durch den besseren Bräunungsgrad beim Edelstahlgrillrost besser als bei den Grillgrates. Beim Fleischgeschmack selbst und bei der Zartheit könnte ich / wir keine Unterschiede feststellen.
Der Punkt geht bei diesem Test ganz klar an den normalen Edelstahlrost.
In der nächsten Runde tritt das Grillgrate im Bereich Hähnchen gegen den normalen Grillrost an!
Das Setup:
Die Kohle: Direkter / Indirekter Aufbau mit Grillbriketts
Die Temperatur: Wir beginnen bei einer Temperatur von ca. 230 Grad und braten hier das Grillgut direkt leicht an. Dann senken wir die Temperatur auf 160 bis 180 Grad und lassen das Hähnchen indirekt bis zur Kerntemperatur von 80 Grad weiter ziehen.
Die Grillfläche: Kleiner direkter Bereich zum Anbraten / großer indirekter Bereich um das Hähnchen fertig zu grillen
Das Grillgut: Zwei Hähnchenschlegel und zwei Hähnchenbrüste in Paprika-Marinade
Zu beginn grillen wir die Hähnchenschlegel scharf an, da diese gewöhnlich etwas länger auf dem Grill benötigen.
Nachdem beide Seiten angebraten sind, kommen diese in die indirekte Zone:
Bei dieser niedrigeren Temperatur sind die Brandings vom Grillgrate besser zu erkennen. Die schönere Grundfarbe dagegen hat wieder das Stück vom Edelstahl-Grillrost.
Jetzt geben wir die Hähnchenbrust auf die direkte Zone und warten ab, was passiert.
Auch hier sind die Sear Lines besser sichtbar als die vom Edelstahlrost. Auch die allgemeine Farbe gefällt mir hier bei der Hähnchenbrust vom Grillgrate besser.
Nachdem die Brust auf die Kerntemperatur gebracht wurde, sieht das fertige Essen wie folgt aus:
Links das am Grillgrate zubereitete Essen – Rechts das Grillgut vom Edelstahl-Rost
Persönlich gefällt mir der Schlegel vom Edelstahlrost etwas besser, dafür hat die Grillgrate-Brust leicht die Nase vorne.
Die Verkostung:
Hähnchenschlegel: Die Haut vom Edelstahlrost ist etwas knuspriger und das Fett unter der Haut ist „geschmolzen“. Dafür schmeckt das Fleisch unter der Haut vom Grillgrate vielleicht einen Tick frischer.
Hähnchenbrust: Das Fleisch schmeckt absolut gleich!
Die Verkostung wurde wie auch beim Porterhouse von mir und meiner Frau durchgeführt auch bei dieser Runde hatten wir immer die gleiche Meinung.
Was mir bei der Zubereitung aufgefallen ist:
Bei der Zubereitung des Schlegels gab es viel Flüssigkeit, welche zum Verbrennen neigte. Wurde der Deckel des Kugelgrills geöffnet, so kam es zur Entzündung dieser Stoffe. Aber auch das Grillgrate hat es diesmal geschafft Flammen in den Grill zu zaubern. Das Fett und der Fleischsaft sammelt sich nämlich in den Rillen und läuft dann im Stück in die heiße Kohle ab. Dies gibt eine ganz nette Verbrennung, welche Grillgut am Rand des Grates ebenfalls verbrennen lassen könnte. Ein Durchschlagen der Flammen in der Mitte des Grates hat nicht statt gefunden.
Trotz der guten Wärmeleitung des Alu-Rostes wurde dieser in der indirekten Zone nicht zu heiß und das Grillgut entwickelte sich genauso wie am „normalen“ Rost. Verbrennungen auf der Unterseite durch die bessere Wärmeübertragung des Grillgrates gab es keine.
Fazit bei der Zubereitung von Hähnchen:
In der Hähnchenrunde haben sich beide Roste gleich geschlagen und es gibt keinen direkten Gewinner. Würde man die Brandings mit in die Bewertung einbeziehen, könnte man für die Grillgrates 52 Prozent vergeben und der herkömmliche Rost würde nur 48 Prozent bekommen. Wobei man sich über die bessere Optik sicherlich streiten kann. Geschmacklich konnte man keinen Unterschied erkennen. Der Bräunungsgrad hat sich sehr ähnlich entwickelt, was wahrscheinlich auch der indirekten Grillmethode mit geschlossenen Deckel zu verdanken ist.
Runde 3 – die Klassiker Nürberger Würstchen und Grillkäse
Wer wird wohl hier die Nase vorne haben?
Auch hier wieder das Setup für Euch:
Der Aufbau: Direktes Grillen mit gleichmäßiger Verteilung der Kohle – diesmal ganz ohne Deckel
Die Kohle: Grillbriketts
Die Grillfläche: Grillkäse und Bratwürste brutzeln direkt nebeneinander in der Mitte des Grills
Das Grillgut: Nürnberger Bratwürste und Grillkäse
Wir beginnen beim Grillkäse – beide Grillkäse habe ich leicht geölt um zusätzlich ein Anbrennen am Rost zu vermeiden!
Jetzt wirds spannend – wir wenden den Käse:
Ups, was ist denn da passiert? Es sieht fast so aus, als wäre die indirekte Hitze des Grillgrates bei geöffneten Deckel nicht wirklich praktikabel! Die Brandings sehen super aus – ja fast schon zu dunkel – aber der Rest schaut nicht so berauschend aus! Der Käse am Grillgrate hat sich ohne Probleme wenden lassen, der Käse am normalen Rost ist leicht angeklebt, wie man auf dem Bild sehen kann. Bei der zweiten Seite gab es keine Probleme!
Die Verkostung:
Knusprig VS. Streifenknusprig – ich glaube hier braucht man nicht viele Worte darüber verlieren – das innere des Käsestücks hatte zwar in etwa die gleiche Konsistenz – aber bei der Oberfläche hat ganz klar der Käse vom Edelstahlrost gewonnen.
So, nun geht es an die Bratwürste:
Wir wenden einmal:
Und auch hier offenbart uns das gleiche Bild, wie wir es vom Käste her schon kennen. Die Würstel am Grillgrate haben nicht wirklich Farbe bekommen und sehen etwas verschrocken aus. Gut, vielleicht brauchen die Würstel noch etwas!
Aber selbst mit großer Anstrengung wollten die Würstel keine Farbe bekommen! So sieht dann das fertige Endprodukt aus:
Irgendwie erinnert mich die Sache nun an den Grillkäse! Ein Problem, welches ich mir noch vorstellen könnte ist, dass die Searlines am Grillgrate die Würstoberfläche zerstören, wenn diese noch länger am Grill liegen würden.
Die Verkostung:
The Winner is – Edelstahlrost – gut die Würste waren vorgebrüht, von da her waren die Würstel vom Grillgrate innerlich auch ok. Aber das Gesamtergebnis vom Edelstahlrost war richtig überzeugend! Dies ging sogar so weit, das ich die blassen Würstl essen durfte, da meine Frau sich geweigert hat mehr als eine Wurst für den Test zu essen!
Allgemeine Gedanken zu den Grillgrates:
Hier möchte ich nun auf die Punkte eingehen, mit denen die Grill Grate Roste beworben werden:
Punkt 1: Direkte Wärme wird zur Infrarotwärme
Dies möchte ich gar nicht abstreiten, doch in meinen Versuchen hat sich daraus kein wirklicher Vorteil ergeben! Nein, wie man beim Grillgut gesehen hat, ergeben sich daraus sogar mehr Nachteile als Vorteile!
Punkt 2: Keine Stichflammen bzw. Flareups mehr bei der Verwendung von Grillgrates
Ein ganz klarer Punkt der für die Verwendung von Grillgrates spricht! Selbst wenn es einmal zur Flammenbildung unter den Grillgrates kommt, schlagen diese nicht nach oben auf das Grillgut durch! Einzig problematisch sind vielleicht die Fettansammlungen im Grillgrate selbst, welche wenn sie ins Feuer gelangen eine richtig gute Flamme erzeugen.
Punkt 3: gleichmäßige Wärmeverteilung über die gesamte Fläche des Rosts
Dies mag bei sehr engen Brennpunkten wie z.B. bei einem Gasbrenner stimmen. Dennoch ist die Wärmeverteilung nicht so hoch, dass das Fleisch in der indirekten Zone am Grillgrate weiter unter direkter Hitze stand.
Punkt 4: Die Wärmeleitfähigkeit von Aluminium ist besser als die von anderen Rost-Systemen
Technisch und physikalisch gesehen stimmt dies natürlich! Aber wieso sollte man sich mit Wärmeleitwerten auseinander setzen, wenn man diese gar nicht benötigt! Bei einem normalen Rost gelangt 2/3 der erzeugten Wärme direkt ans Fleisch! Was besseres gibt es wohl nicht und wenn die Wärme sich erst einmal im Material befindet, spielt dieser Wert wohl keine wirkliche Rolle mehr! Es sei denn, es geht darum, die Wärme möglichst schnell abzugeben und gegen neue Wärme auszutauschen! Ist Euch schon mal aufgefallen, dass die Grillgrates die Form von Kühlrippen haben? Jetzt wird es spekulativ – aber wie viel Wärmeverlust wird wohl durch diese Konstruktion erzeugt, bzw. wie viel Wärme landet davon direkt am Grillfleisch und wie viel Wärme wird davon an die Umwelt abgegeben und dadurch die Grillgrates herunter gekühlt? Wie gesagt, ich kann darüber nur spekulieren – aber das Grillgut scheint den Eindruck zu machen, dass die Temperatur bei einem normalen Rost besser auf das Grillgut einwirken kann.
Punkt 5: Das Grillgrate fängt die Fleischsäfte auf und verdampft diese.
Dies ist auch so! Eine wirkliche Steigerung des Geschmacks konnte ich jedoch damit nicht feststellen. Das ganze verhält sich so wie mit diesen Metallschienen, welche verhindern – dass das Fett in die Gasbrenner tropft. Damit sich die Dinger gut verkaufen, hat man diese einfach Aromaschienen getauft. Da durch das Verbrennen von Fett und von den Fleischsäften ein besonderes Aroma zu Stande kommen soll, welches in das Grillgut einzieht.
Punkt 6: Bessere Brandings
Es kann sein, dass die Sears besser aussehen, als wenn man z.B. solch einen kleinen verchromten Eisen-Rost nimmt. Besitzt man jedoch einen dicken Edelstahlrost oder einen Gusseisenrost, braucht man sich nicht vor den Sear Marks der Grill Grates verstecken. Wie man in diesem Test sieht, muss das bessere Branding auch nicht immer ein Vorteil sein!
Allgemeine Infos zu den Grillgrates:
Grillgrates Reinigung:
Die Jungs wissen schon, warum sie raten, die Grillgrates einfach dreckig so lassen und lediglich die obere Schiene gereinigt werden soll! 😉 Denn recht viel mehr ist da auch nicht drin! Bzw. wäre es extrem aufwendig die Grates wieder sauber zu bringen! Durch den Aufbau kommt man mit keinem Werkzeug so wirklich an alle Stellen ran und der beste Weg ist wirklich, die Schienen nicht zu reinigen. „Scharfe“ Reinigungsmittel sollte man bei Aluminium ebenfalls nicht verwenden und so bleibt einem nur das große Auskratzen mit dem Grillgrate Tool!
Das sieht dann aber so aus!
Nicht wirklich lecker!
Problem an der Sache ist – reicht die Kohle nicht mehr aus um die Spuren direkt auszubrennen – hat man beim nächsten anschüren leckeren verbrannten Rauch im Grill. D.h. man müsste den Grill vor dem eigentlichen Grillvorgang erst einmal ausbrennen und dann nochmals reinigen! ÄÄÄhm, macht irgendwie keinen Sinn! Zumal man mit einer Bürste oder ähnlichen Dingen nicht wirklich in die Ränder kommt.
Gut, dachte ich mir – irgendwie musst die Dinger ja sauber bekommen!
Also in der Badewanne eingeweicht:
Danach mit einer Wurzelbüste die Grillgrate Elemente abgeschrubbt, versucht die Grillgrates mit Aluminium-Folie zu reinigen, doch dies führte alles nur bedingt zum Erfolg! Bedingt darum, da das Grate nun so aussieht:
Zwar schon etwas besser – aber noch lange nicht optimal!
In den Geschirrspüler sollen die Dinger zwar nicht rein, aber ich habe mir gedacht, ein Versuch kann nicht schaden! Jedoch ohne diese Tabs, da aggressives Reinigungsmittel ja nicht verwendet werden darf, da dieses das Aluminium angreift und es unbrauchbar werden würde.
Und so sieht das Grillgrate nach einem Waschgang bei 70 Grad in der Geschirrspülmaschine aus:
Verwendung als Grillplatte:
Wenn man das Grillgrate auf den Kopf stellt bekommt man eine mehr oder weniger ebene Grillfläche, auf der man z.B. Gemüse oder Pizza zubereiten kann. Nicht von mir getestet – könnte jedoch funktionieren. Wobei ich hier lieber bei einer Pizza zum klassischen Pizzastein greifen würde. Denn genau die gute und beworbene Wärmeleitfähigkeit, könnte sich hier negativ auswirken. Pizza wird nicht umsonst im Steinbackofen zubereitet und nicht auf der Aluplatte.
Der Durchfallschutz:
Was ich richtig toll finde ist die Tatsache, das evt. kleineres Grillgut nicht sofort durch den Grillrost in die Kohlen fällt, wenn es sich einmal ungünstig verdrehen sollte. Bei den Grillgrates kann man kleine Stücke so gut vorm Feuertod retten!
Verhalten am Rost:
Eine etwas blöde Umschreibung, aber mir ist keine bessere Beschreibung eingefallen! Hier geht es um das Handling am Rost, auf das ich nochmals kurz eingehen möchte, da die Grates ja nicht vollständig die Grillfläche abdecken und sich deshalb noch bewegen lassen. Bei vielen Gerichten spielt das zwar keine Rolle, aber hin und wieder kann es vor kommen, dass das Grillgut doch etwas am Alu-Rost klebt und die nicht optimale Passform erschwert dann das Ablösen.
Globales Fazit zu den Grillgrates
Die Grillgrates sind wirklich eine nette Idee und mit den Alu-Platten kann man sogar grillen, wenn auch nicht jedes Grillgut wirklich Sinn macht. Gerade bei fettigen Gerichten spielen die Grillgrates ihr „AS“ aus, denn Flareups gehören mit den Grill Grates der Vergangenheit an. Eine deutliche Verbesserung des Geschmacks oder der Zartheit des Grillguts konnte ich in meinen Tests nicht feststellen. Im Gegenteil, bei nicht Grillgrate tauglichen Grillgut, ist der Geschmack schlechter als ohne Grillgrates. Die übertragene Wärme auf das Grillgut ist meiner Meinung nach schlechter als mit herkömmlichen Grill-Rost-Varianten und die bessere Wärmeverteilung macht sich wenn dann nur mit einem Gasgrill bemerkbar. Die bessere Wärmeleitfähigkeit des Materials scheint bei öffenen Deckel eher ein Nachteil als ein Vorteil zu sein.
Wenn ihr mich fragen solltet, rentiert sich die Anschaffung des 120 Euro teuren Grillaufsatzes – würde ich Euch ein klares „NEIN“ zur Antwort geben. Die Grillgrates mögen zwar ein oder zwei kleine Vorteile gegenüber einem normalen Grillrost haben, diese sind meiner Meinung jedoch nicht die 120 Euro gerechtfertigt. Wer eh schon einen ganzen Koffer Zubehör sein „Eigen“ nennt, der kann sich auch noch ein Grillgrate anschaffen um darauf z.B. fettige Speisen zu grillen. Die Grillgrates sind meiner Meinung nach nur für Grillexperten geeignet, welche wissen – wann und zu welchem Gericht man die Grates einsetzen kann um vielleicht so das Grillergebnis noch einen Tick zu optimieren. Denkbar wäre vielleicht ein Fleisch ganz normal am Grill zu grillen und dann dieses für tiefe Brandings nochmals auf das Grillgrate zu werfen.
Meine Grillgrates könnt ihr demnächst auf Ebay finden – dann kann eine weitere Person den Hightech Alu Rost, der nur bedingt gute Ergebnisse liefert testen.
Abschließende Worte:
Was ich den Machern und den Verkäufern der Grillgrate hoch anrechnen muss ist die perfekte Werbung! Im Netz findet man größtenteils nur Beiträge, welche die Grillgrates in den Himmel loben! So muss Werbung laufen! 😉 Einen ehrlichen Bericht zum Alu-Rost ohne Werbelink habe ich wohl bei meiner Recherche nicht gefunden, sonst hätte ich mir wohl die Grillgrates nicht gekauft.
Moin
ich bin etwas verwundert…warum wird denn immer so viel Wert auf Branding gelegt?
Branding ist auch meiner Sicht überwertet, lieber eine flächige Maillard Reaktion. Beim Branding ist entweder ein Teil zu schwarz und der Rest okay, oder ein Teil okay und der Rest bleich. Und so sieht das Steak hier ja auch aus. Wenn man die Grillgrates jetzt rumdreht, dann sieht das Steak so aus:
http://www.grillsportverein.de/forum/attachments/grill-4-jpg.714661/
und genau dazu eignen sich die Grillgrates hervorragend: Der Beefer des kleinen Mannes 🙂
Grüße
Rolf
Hallo Rolf!
Da gebe ich Dir natürlich vollkommen recht! Wenn man die Grill-Grates umdreht funktioniert das schon recht gut! Und wenn man die Grillgrates im Einsatz sieht, dann eben oft im „Inverse“ Modus! Aber wenn man ganz ehrlich ist – die Grates werden ja unter anderen Werbeaspekten verkauft und die können meiner Meinung nach nur bedingt gehalten werden. Klar – wer fest stellt …die Dinger taugen ihm im Normalmodus nicht – dann kann man die zumindest noch als Kochplatte nutzen! Aber dafür sind die Grates dann wieder etwas teuer!