Männliche Leidenschaft auf glühenden Kohlen
Ein Autor, der gern in glühende Kohlen blickt, ein weiterer Autor, der mit Fleischproduzenten und Biometzger Marinadeideen austauscht sowie ein Designer, der eine edle Zeichnung von einem guten Stück vom Rind schätzt – Eduard Augustin und Matthias Edlinger und Philipp von Keisenberg schicken in ihrem 272 Seiten starken, im Mosaik-Verlag erschienenen Grillbuch „Ein Mann – ein Rost“ grillbegeisterte Männer auf eine feurig-spannende Entdeckungsreise. Dabei geben sie Profitricks preis, zeigen die idealsten Werkzeuge und legen sie schönsten wie skurrilsten Rezepte vor.
Schritt für Schritt an den Grill
Zu Beginn steht allerlei Wissenswertes rund um das richtige Werkzeug und deren Handhabung an. Welche Messer und Grillzangen passend sind, die Anwendung von Wender und Mörser und was es mit Handschuhe und Schürze auf sich hat. Es wird erklärt, wie der Kamin perfekt angezündet, der Rost korrekt behandelt und die Temperatur überwacht wird. Es wird verraten, wie sich Mann am Grill mit Aluminium behelfen kann, wie die Spieße umgedreht werden und wann zu Pinsel und Mopp gegriffen werden soll. Außerdem wird in die geheimnisvolle Grillsprache eingeführt.
In den nächsten zwei Rubriken dreht sich alles um Feuerstellen und Brennstoffe. Unter anderem wird erörtert, wie in einer Kiste gebraten, ohne Asche gegrillt sowie selbst geköhlert werden kann.
Die verschiedenen Techniken und alles rund um die Grillsicherheit geben Aufschluss, wie der Grill profimäßig beherrscht werden kann.
Selbst ist der Mann
In einer weiteren Rubrik wird darauf eingegangen, wie die Fleischqualität zu erkennen ist, Reifeprozesse zu beobachten sind und sich die Kerntemperatur ablesen lässt. Schließlich erfährt „Mann“ wie er selbst wursten kann und bekommt den Hinweis auf „zwei wirklich gute Würste“. Die darauf folgenden Kapiteln behandeln die einzelnen Fleischsorten – Rind, Schwein, Geflügel und Lamm – sowie Fisch. Exotisch wird es mit Insekten. Das Buch gibt Aufschluss, wie diese selbst zu züchten sind und wie „Heuschrecken am Spieß“ zubereitet werden.
Im Kapitel „Gewürze“ wird unter anderem „der Dreh mit den Dry Rubs“ erklärt, während es unter „Marinaden & Saucen“ drei schöne Marinaden, fünf feine Saucen und vieles mehr zu entdecken gibt. Auch dem „Brot & Gemüse“ widmet sich ein eigener Abschnitt. Denn schließlich sollte man sich damit Zeit lassen und „dem Gemüse huldigen“, sei es für „die Kartoffeln im Salat“, den „Fladen für den Grill“, das „Brot für den Stock“ oder die „Brötchen für den Burger“.
Weiteres Interessantes erfahren die Leser in der Rubrik „Am Feuer sitzen bleiben“. Hier verbreitet sich der Flair des „Wilden Westens“, wenn es ums „Cowboykaffee kochen“, um einen „Song fürs Lagerfeuer“, ums „Rauchzeichen senden“ und „über die Glut wandern“ geht. Dazu kommen Infos über das Grillen im Winter und in der Sauna, zudem darüber wie es am besten funktioniert, sich „von der Asche zu verabschieden“. Ein Register im Anhang sorgt für gute Übersicht und leichtes Finden.
Lob und Kritik
In verschiedenen Printmedien ist „Ein Mann – ein Rost“ als „Standardwerk für Grilleure“ und „Bibel für Helden am Grill“ beschrieben. Darüber hinaus wird es ebenso für Frauen, die gern grillen, sowie guten Gewissens jedem empfohlen, der das Grillerlebnis zur Neige auskosten will. Viele Nutzer des Buches haben bereits dessen Vorzüge erkannt und loben es als informativ, unterhaltsam, sehr detailliert, lustig geschrieben, angenehm zu lesen und als „klasse Buch für richtige Männer“. Einige Leser wurden jedoch enttäuscht, ihre Erwartungen nicht erfüllt, sei das Buch doch mit zu wenig Objektiviät ausgestattet.
Fazit:
Ein Grillbuch, geschrieben von Männern für Männer, was vielleicht eine etwas forschere, direkte Ausdrucksweise miteinschließt. Auf alle Fälle ein informativer Ratgeber und eine Bereicherung für den leidenschaftlichen „Mann am Rost“.