Beef Jerky Rezept

Heute möchte ich Euch kurz erzählen wie man Beef Jerky selbst zubereiten kann. Das Dörrfleisch ist zwar nicht jedermanns Geschmack, aber die Leute – welche das Rezept hier finden mögen das Fleisch ganz sicherlich. Doch bevor ich Euch das „Original-Rezept“ verraten werden, möchte ich für alle die mit dem Begriff „Beef Jerky“ nichts anfangen können, kurz erklären – was Beef Jerky eigentlich ist.

Beef Jerky ist wohl ein Rezept das aus der Not heraus von den amerikanischen Indianern erfunden wurde. Denn was macht man um Fleisch über längere Zeit haltbar zu machen? Genau – man legt es ein, bzw. trocknet es. Im Grunde ist Beef Jerky nichts anderes als getrocknetes Fleisch. Die Idee des getrockneten Fleisches wurde dann von den europäischen Siedlern in der USA aufgegriffen und weiter optimiert bzw. wurde das Fleisch nicht einfach nur so getrocknet, sondern noch zusätzlich in einer speziellen Soße eingelegt, bevor es getrocknet wurde. Dieses eingelegte und getrocknete Fleisch ist heute unter den Namen Beef Jerky bekannt.

Um Beef Jerky herzustellen, sollte man jedoch etwas Zeit mitbringen! Denn nicht nur das Einlegen in die Soße benötigt seine Zeit – auch der Trocknungsvorgang benötigt je nach gewünschten Trockenheitsgrad ein paar Stunden.

Die Angaben des „Original-Rezeptes“ beziehen sich immer auf ca. 2 KG Fleisch! Wenn ihr nun denken solltet, was soll ich mit 2 Kilo Fleisch anfangen? Dem sei gesagt, Rindfleisch besitzt einen extrem hohen Anteil Wasser! Wenn ihr 2 KG Fleisch trocknet, habt ihr danach nur noch zwischen 50 und 40 Prozent reines Fleisch übrig. Je nach dem, wie stark ihr es trocknet! Als Anhaltspunkt sollte man also immer mindestens doppelt so viel Fleisch kaufen, wie man hinterher benötigt!

Welches Fleisch eignet sich besonders gut um Dörrfleisch zu machen?
Grundsätzlich kann fast jedes Fleisch zu Dörrfleisch verarbeitet werden. Das Fleisch mit den besten Voraussetzungen für richtiges Beef Jerky ist jedoch das Rindfleisch. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass das Fleisch möglichst wenig Fett enthält. Denn genau von diesem Fettanteil ist die Haltbarkeit von Beef Jerky abhängig. Je weniger Fett sich am Fleisch befindet, desto länger könnt ihr das Fleisch lagern. Befindet sich Fett am Fleisch, wird dieses schon nach relativ kurzer Zeit „ranzig“ und ihr könnt das getrocknete Fleisch entsorgen.

Fleisch das ich Euch empfehlen kann:
– Rinderfilet
– Rinderlende
– Tafelspitz

 

Beef-Jerky-Rezept (1)

 

Die Standard Marinade
Hört sich blöd an – aber  es gibt in der Tat so eine Art von Standard Marinade – zumindest gibt es zwei wichtige Bestandteile, welche sich in fast jeder Beef Jerky Marinade befinden. Dies ist zum einen die Soja Sauce und zum anderen die Worcestershire Sauce. Global könnte man jedoch sagen – bei der Marinade sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und ihr könnt so ziemlich alles verwenden was Euch mundet! Ich gebe Euch hier einen Rezeptvorschlag mit auf den Weg, mit der ihr Beef Jerkys zaubern könnt, welche so schmecken – wie man diese erwartet.

Für 2 Kilo Fleisch benötigt ihr in etwa:

500 ml Soja Sauce
300 ml Worcestershire Sauce
200 ml Triyaki Marinade
3 TL granulierten Knoblauch
3 TL Zwiebelpulver
1 TL Natron Hydrogencarbonat (Speise-Soda, Speisenatron)
1 EL Rauchsalz

Falls ihr eher auf einen süßlichen Geschmack steht, so gebt ihr einfach der oben genannten Soße noch etwas (3TL braunen Zucker hinzu). Hättet ihr im Rezept lieber etwas mehr Schärfe, so kann ich Euch eine Erweiterung mit Cayenne Pfeffer (3 EL) und Steak-Pfeffer (4EL) empfehlen! Für den Extra-Kick kommen noch ein paar Tropfen Tabasco rein! Eher der fruchtige Typ? Auch kein Problem! Für eine fruchtige Marinade pimpt ihr das Original-Rezept einfach mit etwas Honig (2 EL) und einem fruchtigen Gelee (z.B. 1 EL Himbeergelee).

Ihr seht schon der Fantasie sind hier fast keine Grenzen gesetzt! Ihr habt eine Lieblings-Soße? Dann testet diese doch mal zusammen mit Dörrfleisch aus! 😉

 

Und so wird gemacht – die Zubereitung:
Das Fleisch wird nun ein Streifen geschnitten. Diese sollten ca. 4 – 5 mm stark und in etwa einen Zoll (2,54 cm) breit sein. Im Prinzip könnt ihr natürlich Eure eigenen Dimensionen wählen – ihr solltet nur darauf achten, dass das Fleisch beim Dörrvorgang noch etwas „eingeht“.

 

Beef-Jerky-Rezept (2)

 

TIPP:
Wer aus einem „Fleischbatzen“ dünne scheiben benötigt, kann das Fleisch zuvor einfrieren und es danach schneiden! Wer es perfekt machen möchte, kann das Fleisch auch mit einer Brotschneidemaschine auf die gewünschte Breite bringen.

Das nun geschnittene Fleisch wird nun in einer Plastiktüte mit der Beef Jerky Marinade zusammen gebracht und für 24 Stunden in den Kühlschrank zum „Einziehen“ gelegt!

 

Beef-Jerky-Rezept (3)

 

Die Trocknung:
Ich habe schon längere Zeit meinen Grill bewundert, der wenn er einfach nur in der Sonne herum steht eine Innen-Temperatur von ca. 50 bis 60 Grad aufweist! Dies ist die optimale Temperatur für die Herstellung von Beef Jerky! D.h. solltet ihr auch einen Grill in der Sonne stehen haben, so könnt ihr mal messen – ob in Eurem Kugelgrill ähnliche Temperaturen vorherrschen. Sollte dies der Fall sein, könnt ihr diesen als modernes Trocknungsgerät verwenden. Evt. könnt ihr dann auch das Rauchsalz weg lassen und auf einen Kaltrauchgenerator setzen. Dann habt ihr Beef Jerky fast so gemacht, wie zu Urzeiten! 😉

Ansonsten werft ihr die Fleischstreifen auf ein Ofenblech mit Alufolie und gebt es in den Ofen bei 65 bis 70 Grad Umluft. (Wer auf das Natron verzichtet kann die Temperatur noch etwas senken – Natron reagiert erst ab 65 Grad, daher ist es wichtig diese Temperatur zu erreichen) Hier solltet ihr den Ofen etwas geöffnet lassen um einen Luftaustausch zu gewährleisten. Ein Teelöffel sorgt für den richtigen Abstand.

 

Beef-Jerky-Rezept (4)

 

Wer mit mehreren Blechen arbeitet, kann diese nach ein oder zwei Stunden durch tauschen. Auch können die Fleischstücke dann gewendet werden. Mit Umluft kann man sich das Tauschen der Bleche sparen.

Alternativ:
Etwas platzsparender geht es, wenn ihr die Beef Jerkys über den Rost hängt und darunter etwas Alufolie ausbreitet um evt. tropfende Marinade aufzufangen!

 

Wann sind die Beef Jerky fertig?
Trocken muss das Fleisch aussehen – dann könnt ihr die Konsistenz einmal testen! Hebt man ein Beef Jerky an, so sollte es sich nicht mehr verbiegen. Allerdings sollte man das Fleisch noch biegen können! Wenn das Fleisch dabei bricht, ist es noch in Ordnung – allerdings sollte das Fleisch nicht so spröde sein, dass das Fleisch direkt beim Versuch das Fleisch zu biegen bricht.

Die ersten Tests könnt ihr so nach 4,5 bis 5 Stunden machen. Je nach Fleischstärke sollte dann das Fleisch die richtige Konsistenz haben. Ist das Fleisch etwas stärker kann es auch bis zu 8 Stunden dauern. Aber spätestens dann sollte das Fleisch fertig sein!

 

Beef-Jerky-Rezept (5)

 

Aufbewahrung:
Bevor ihr die Beef Jerky Sticks verpackt, sollten diese Zimmertemperatur angenommen haben. Dann reicht es aus, wenn ihr das Fleisch einfach in Gefrierbeuteln verpackt. Achtet darauf möglichst wenig Luft in der Tüte zu haben. Wollt ihr die Haltbarkeit steigern, könnt ihr die Beef Jerky Stücke auch einvakuumieren.  Wer die Haltbarkeit noch weiter steigern möchte, legt nun die fertigen Beef Jerky Packungen in das Gefrierfach.

Haltbarkeit von Beef Jerky
Eine wirklich gute Frage – dies kommt wohl auf einige Umstände an und kann nicht pauschal beantwortet werden! Aber macht Euch keine Gedanken darüber! Im Normalfall sind die Beef Jerkys schneller weg als man denkt und erreichen nicht die Haltbarkeitsgrenze! 😉

 

Dann wünsche ich Euch nun einen guten Appetit!

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4 comments

  1. Gerne möchte ich wissen was Natron Hydrogencarbonat (Speise-Soda, Speisenatron) in der Marinade bewirkt?
    Gruss Jeannette

  2. Hallo Jeannette,
    das ist das Konservierungsmittel.
    Gruß Martin

  3. Habe das Beef Jerky mal so gemacht. Da ich es gerne schärfer mag habe ich Cayennepfeffer und etwas Tabasco hinzugefügt.
    Bin noch nicht so überzeugt von der Marinade. Schmeckt eigentlich nur nach Soja Sauce… Vielleicht muss es noch etwas „nachziehen“. Aber momentan einfach nur salzig.
    Wenn sich geschmacklich nichts mehr tut werde ich es so nicht noch einmal machen

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